An einem sonnigen Vormittag entdecken wir bei der Bergfahrt zum Burtschasattel einen Herrn, der unter der Stütze der Panoramabahn mit seiner Zeichenmappe sitzt und Richtung Niggenkopf blickt. Von der Neugier gepackt geht es schnurstracks hinunter zur Stütze.

Alois Kegele ist schon seit seiner frühen Kindheit ein begeisterter Maler. Als wir unten ankommen, sitzt er mit seinem Zeichenblock da und malt die Bergkulisse des Brandnertals. Schon mit sechs Jahren hat er damit angefangen. Er erzählt, dass er schon früh herausgefunden hat wie farbempfindlich er ist. Nach einem Farbtest stellte sich heraus, dass er überdurchschnittlich viele Farbnuancen unterscheiden kann. „Dafür bin ich nicht so musikalisch.“, meint Alois und lacht.

Künstler mit Leib und Seele
Ab und an verwendet Alois seinen Computer für kreative Zwecke. Dann erstellt, bearbeitet und verschönert er Kollagen mit Photoshop. Lieber ist ihm dennoch die Handarbeit. Hauptsächlich Bleistiftzeichnungen. „Einer der wichtigsten Impressionisten für mich ist Max Ernst. Ich besitze über 130 seiner Bücher, die ich überall auf der Welt gesammelt habe.“, erzählt uns der Künstler ganz stolz.
Die Kreativität liegt  in der Familie. Zwei seiner Onkel waren begabte Schnitzer. Man erzählt sich, dass sie während des Krieges eine Krippe mit über 120 Kühen geschnitzt haben. Die Kühe waren sehr filigran, dennoch habe man sie voneinander unterscheiden können.

Der schönste Platz
Nach der Frage, was denn der schönste Platz im Brandnertal ist, antwortet Alois: „Hier am Burtschasattel fühle ich mich wohl. Das was mir sehr gut gefällt ist der Weg von der Tschengla hoch zur Bergstation der Panoramabahn. Schon einmalig, wie man sich dem Panorama immer mehr nähert. Das Schöne im Brandnertal ist, dass das Tal auch einen Abschluss hat.“ Da hat Kegele recht, denn geologisch gesehen nennt man dies ein Trogtal, da es horizontal fast keine Neigung gibt. „Die Scesaplana ist für mich auch sehr interessant. Hier kann man wahnsinnig viele Versteinerungen finden, die sozusagen Zeitzeugen der Eiszeit sind. Muscheln, Korallenbänke und vieles mehr. Wer hier mit offenen Augen wandert wird überrascht sein.“
Und zum Schluss können wir Alois noch einen Tipp für Künstler entlocken: „Den Mottakopf finde ich sehr markant. Er besitzt so viele verschiedene Blickwinkel. Da kann man sich so richtig ausleben.“

Alois beweist, dass Bergbegeisterte das Brandnertal auf ganz verschiedene Weisen erkunden können und es viele Facetten gibt, die auf dich warten. Halte die Augen offen und lass dich begeistern.

 

Join the discussion 2 Comments

  • Liz di Fresne sagt:

    Hallo Alois. Ich versuche Shelley Stickland zu finden, die 1981 einen Alois Kegele geheiratet hat. Mein Name ist Liz du Fresne und ich bin eine alte Freundin von Shelley. Ich hoffe, ich habe die richtige Familie. Können Sie mich mit Shelley in Verbindung setzen? Dankeschön.

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