Wenn in der Früh noch alles ganz ruhig am Berg ist und du die ersten Meter in alpinem Gelände entdeckst, dann sind besonders die Bergpflanzen noch nicht ganz munter. Die Kälte der Nacht liegt wie ein unsichtbarer Schleier auf den Pflanzen. Nach und nach wird jedes Blümchen geweckt und streckt sein Kopf dem Sonnenlicht entgegen. Der Tau perlt von den bunten Gewächsen und ganz langsam erwacht die Flora und Fauna in der Brandertaler Bergwelt zum Leben.

Genau das ist die richtige Zeit, um die Brandertaler Pflanzenwelt kennenzulernen. Der temporär angelegte Weltenweg lässt dich mehr über die Gewächse am Wegrand erfahren und achtsamer durch die Landschaft wandern. Die liebevoll gestalteten Informationstafeln geben Auskunft über Lebensraum, Wirkung und Mythen rund um Doldenblütler und Enziangewächse.

Wenn ich mich kurz vorstellen darf
Wer die Stars am Pflanzenweltenweg sind, ist spätestens nach dem ersten Halt klar. Die Blumen stellen sich selber vor und sprechen in der Ich-Form über sich und ihre Eigenschaften. Beispielsweise gibt das Tausengüldenkraut vor, dass es für Reichtum garantiert, sollte man ihn mit sich in der Tasche herum tragen. Der Meisterwurz hingegen warnt vor seiner Wirkung – er ist giftig. Wozu jedoch seine Wurzel fähig ist, könnt ihr bei seiner Station auf unserem Wissenswanderweg nachlesen.

Sprechen Sie Latein?
Neben vielen biologischen und spannenden Informationen können Wanderer auch ihre Latein Kenntnisse während einer schönen Wanderung aufpolieren. Auf jedem Infoschild findet man neben der deutschen auch die lateinische Bezeichnung der besagten Pflanze. Auf den runden Tafeln sind sind fachliche Zeichnungen, welche das Gewächs schematisch darstellen zu sehen und dahinter verstecken sich genaue Informationen. So sind sie in Zukunft leicht zu bestimmen.

Wir gehen mit der Zeit
So ist auch der Pflanzenweltenweg nicht an einem fixen Standort, sondern verändert sich mit dessen Bewohnern. Wenn beispielsweise an einem Platz keine Enziane mehr wachsen, wird die Infotafel verrückt und findet sein Gewächs an einem anderen Fleck wieder. Dadurch ist der Weg immer anders und bietet stets neue Routen.
So haben es auch Generationen vor uns schon gemacht: Sie nutzten die Kräfte der Pflanzen und haben ihr Wissen über Generationen weitergegeben. Heute kennt die Wissenschaft die Inhaltstoffe, jedoch die Menschen die Pflanzen oft nicht mehr. Das ist nun kein Problem mehr, denn wie besonders sie sind und was sie alles können, entdecken Interessierte den ganzen Sommer bei den Bergbahnen Brandnertal.

Factbox Pflanzenweltenweg
Dauer: ca. 2,5 h
Route: derzeit entlang vom Tierlweltenweg
Zubringerbahnen: Dorf- oder Palüdbahn

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