Jeden Morgen bin ich als erster Mitarbeiter oben am Berg, noch bevor der erste Gast auch nur bei uns auf den Parkplatz fährt. Richtig gelesen: Bei uns im Brandnertal geht die Arbeit sehr früh los. Mein Tag startet mit der ersten Betriebsfahrt der Gondelbahn von der Tal- hinauf auf die Bergstation. Da sehe ich in der Früh noch keine Wanderer, sondern da begrüßen mich höchstens manchmal die Kühe von der Alm. Das sind schon ganz besondere Momente, da ganz alleine oben auf dem Berg zu stehen, von Stille umgeben. Vor allem im Winter ist das ein einmaliger Anblick, wenn dann die Sonne über den Gipfeln aufgeht. Ich bin jetzt seit drei Winter- und zwei Sommersaisonen als erster Mitarbeiter am Berg tätig – aber hätte ich gewusst, wie toll das ist, wäre ich schon früher gekommen.

Alles wird kontrolliert
So schön das Bergpanorama auch ist, bin ich aber morgens vor allem wachsam, was unsere Bahn anbelangt. Ich sehe mir dann zum Beispiel die Stützen, Rollen und die Einfahrt an. Erst wenn ich nichts Auffälliges entdecke, starten wir mit dem Beschicken der 28 Gondeln. Wer jetzt denkt, dass wir dann gleich mal die ersten Gäste in die Gondelbahn lassen, der irrt. Denn jetzt muss nochmal überprüft werden, ob alles richtig abläuft. Der Maschinist kontrolliert dafür täglich im Antriebsraum den Betrieb. Zu dieser augenscheinlichen Kontrolle führen wir zusätzlich einmal wöchentlich eine etwas umfassendere Überprüfung durch, bei der auch der Notantrieb getestet wird. Der Notantrieb sorgt dafür, dass die Bahn auch bei einem Stromausfall leer gefahren werden kann – also einmal komplett herumfahren kann, damit alle in der Bahn aussteigen können. Abgesehen von diesen technischen Kontrollen, müssen alle Verkehrswege frei sein, also im Winter wird dann zum Beispiel Schnee geräumt. Darüber hinaus kontrollieren wir die Tafeln und Leitsysteme, damit sich die Leute auskennen.

Wo ist denn jetzt der Lünersee?
Wenn es dann mit dem Betrieb losgeht, finde ich immer wieder die Gelegenheit, mit unseren Gästen ins Gespräch zu kommen. Dabei gibt’s auch die eine oder andere lustige Begegnung. Ich bin zum Beispiel auch schon mal an der Bergstation gefragt worden, von wo es denn von hier nun zum Lünersee ginge. Die lagen da mal ein paar Kilometer daneben. Von so einer Wanderung mit Sandalen habe ich ihnen dann doch abgeraten.

Ein Traumjob
Wir Seilbahnbediensteten tun unser Bestes, dass sich unsere Gäste wohlfühlen. Das heißt, dass wir nicht nur am Lift herumstehen. Wir tun so viel, um unsere Bahnen in Schuss zu halten und kümmern uns im Hintergrund darum, dass alles reibungslos abläuft. Es steckt so viel Arbeit dahinter, die man einfach nicht sieht. Alleine schon bis die Bahn morgens überhaupt läuft und was am Abend noch passieren muss, damit unsere Bahn am nächsten Tag wieder gut starten kann. Jeder Mitarbeiter ist wichtig – jedes Zahnrad läuft nur so gut wie das anschließende. Wir haben ein großartiges Team bei uns und ich kann nur jedem, der einen Job sucht, empfehlen sich bei uns zu bewerben. Ich war schon älter, als ich dazu gekommen bin und für mich war es genau das richtige! Und natürlich freue ich mich über jeden, der uns als Gast im Brandnertal besucht und mit unseren Seilbahnen fährt.

Erster Mitarbeiter am Berg Wolfgang Burtscher

Wolfgang Burtscher

 

 

 

 

 

 

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